Opferfest - Was wird da gefeiert?
Heute beginnt das 4-tägige Opferfest. Dieses Jahr beginnt es am 31. Juli und geht bis zum 2. August. Das islamische Opferfest wird auch Id ul-Adha oder Eid ul-Adha genannt und ist eine wichtige Festlichkeit im islamischen Jahr.
Warum Muslime das Opferfest feiern
Mit dem islamischen Opferfest ehren Muslime den Propheten Abraham. Abraham (oder auch Ibrahim genannt) war bereit, seinen Sohn Ismael für Gott zu opfern. Damit wollte Abraham seinen Glauben und auch seine Liebe zu Allah beweisen. Als Allah erkannte, welches große Opfer Ibrahim bereit war, zu geben, schickte er einen Engel. Der Engel hielt Abraham davon ab, seinen Sohn zu opfern. Abraham opferte stattdessen ein Lamm. Bis heute wird am Opferfest ein Schaf, ein Lamm, ein Kamel oder ein Rind geopfert, um das Vertrauen zu Allah zu beweisen.
Wie feiern Muslime das Opferfest?
Zum einen bildet das Opferfest den Höhepunkt der Haddsch, der Pilgerreise nach Mekka. Islamische Familien feiern das Opferfest jedoch auch zu Hause. Am Morgen des ersten Tages versammeln sich die Muslime in der Moschee zu einem besonderen Festgebet. Danach folgt die rituelle Schlachtung eines Tieres. Der Kopf des Tieres wird dabei Richtung Mekka gelegt. Im privaten Kreis übernimmt immer das älteste männliche Mitglied der Familie die Schächtung des Tieres.
Dann wird das Fleisch in drei Teile geteilt: Ein Teil geht an Bedürftige, ein Teil an Verwandte und Freunde und der dritte Teil wird behalten und in Form eines Festessens direkt nach der Schlachtung verzehrt. Dazu sind Freunde und Verwandte eingeladen.
Wenn das Schächten eines Tieres nicht möglich ist, wird darauf verzichtet. In Deutschland senden viele Muslime Geld zu Verwandten in muslimischen Ländern. Damit wird entweder eine Schlachtung in Auftrag gegeben oder das Geld wird direkt an bedürftige Einrichtungen gespendet.
Vor allem ist es jedoch ein Fest für die ganze Familie. Kinder bekommen an den Feiertagen Geschenke, was das Opferfest mit dem Weihnachtsfest in Deutschland verbindet. Das Haus und auch die Straße werden gründlich sauber gemacht und es gibt viele Gerichte, die in muslimischen Küchen zu diesem besonderen Fest gekocht werden.
Wir haben uns ein wenig im alvivi-Team und bei Freunden umgehört, um herauszufinden, wie das Opferfest gefeiert wird:
Shoaib, Auszubildender bei alvivi: In Afghanistan ist Shoaib immer am ersten Tag in die Moschee gegangen, um zu beten. Danach wurde traditionell immer ein Tier geschlachtet. Er war 17 Jahre alt, als er zum ersten Mal bei einer Schächtung geholfen hat. Das Fleisch teilte er immer mit Bedürftigen. Ganz besonders hat ihm das gemeinsame Essen mit seiner Familie und Bekannten gefallen. Auch hier in Deutschland geht Shoaib in die Moschee beten. Die letzten Jahre hat er immer Geld nach Afghanistan geschickt, damit dort ein Tier geschächtet und an Bedürftige verteilt wird.
Ajmer, Freund von Shoaib: Das schönste am Opferfest ist für Aymir die Solidarität, die Freundlichkeit und das Zusammenkommen von der Familie und Freunden. Das Essen von seiner Mama ist seine schönste Erinnerung von den Opferfesten, die er in Afghanistan verbrachte. Seine schönste Erinnerung in Deutschland? Letztes Jahr hatte er am ersten Tag vom Opferfest ein Team-Meeting. An diesem Tag hat Jeder aus dem Team etwas zu Essen mitgebracht. Er hat seinen Kollegen und Kolleginnen die Tradition erklärt und sie haben gemeinsam gefeiert.
Mohammad , Auszubildender bei alvivi: Das Besondere für Mohammad ist, dass man 4 Tage hat, um Menschen zu sehen, die man nicht oft sieht. Besonders mag er, dass auch Menschen, die Streit haben, in dieser Zeit friedlich zusammenkommen. Als Kind hat er die Zeit sehr genossen, da er wesentlich mehr Taschengeld kriegte als sonst. Die Straßen in Syrien sahen zu dieser Zeit anders aus. Sie haben auch anders gerochen, da die ganze Nachbarschaft etwas Besonderes kochte. Meistens wird etwas mit Joghurt (Weißes Essen bringt Glück) und vielen Gewürzen gekocht. Er mag, dass auch die armen Menschen an diesem Tag Fleisch essen können, da die Reicheren Tiere geopfert haben und es an sie verteilen.
- Wie verbringt ihr das Opferfest? Und was mögt ihr besonders an der Festlichkeit?