Können Flüchtlinge jetzt in der Landwirtschaft arbeiten?
Aufgrund der herrschenden Umstände durch den Corona Virus können keine Arbeitskräfte aus den europäischen Nachbarländern von Deutschland einreisen. Diese werden normalerweise dringend für die Ernte gebraucht. Deshalb ist der Bedarf an Arbeitskräften in landwirtschaftlichen Betrieben stark gestiegen. Auch in der Metropolregion Rhein-Neckar werden Helfer für die Landwirtschaft gebraucht. Geflüchtete, die Arbeit suchen, können sich an der Ernte beteiligen. Dadurch kann auch der Austausch von diversen Kulturkreisen gefördert werden.
Wer darf arbeiten?
Der Status der Geflüchteten entscheidet darüber, ob die Person in Deutschland arbeiten darf oder nicht. Anerkannte Flüchtlinge mit Aufenthaltserlaubnis besitzen eine uneingeschränkte Arbeitserlaubnis. Hierbei müssen keine Besonderheiten beachtet werden. Betriebe können diese ohne Probleme einstellen.
Schwieriger wird es für Asylbewerber mit Aufenthaltsgestattung, deren Asylverfahren noch läuft. Das gilt auch für Personen mit Duldung, die nicht abgeschoben werden können, obwohl ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Trifft einer dieser beiden Fälle auf einen zu, dann kann der Geflüchtete in den ersten drei Monaten nach seiner Ankunft nicht arbeiten. Erst nach den drei Monaten ist eine Anstellung für zunächst zwölf Monate möglich.
Aber: Politiker überlegen im Moment, ob diese Regeln nicht gelockert werden können. Weil einerseits viele Arbeitskräfte in der Landwirtschaft gebraucht werden und andererseits viele Asylbewerber gerne arbeiten möchten. Eine offizielle Entscheidung gibt es hier noch nicht.
Was gilt beim Lohn?
Grundsätzlich erhalten fest angestellte Flüchtlinge in der Landwirtschaft den bundesweiten Mindestlohn von 9,19€. Als Saisonarbeitskraft steht ihnen ebenso der Mindestlohn von 9,19€ zur Verfügung.
Wo finde ich Arbeit?
Zusammen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist www.daslandhilft.de entstanden. Dort könnt ihr in der Datenbank eure PLZ eingeben und bekommt dann Landwirtschaftsbetriebe in eurer Nähe angezeigt, die Helfer suchen.
Außerdem könnt ihr im Internet direkt bei den Spargelhöfen in eurer Nähe nachschauen und sie anrufen und fragen, ob sie auf der Suche nach Arbeitskräften sind.
Aktuell suchen z.B. diese Höfe nach Arbeitern:
- 67240 Bobenheim-Roxheim: Hofladen Haas (www.facebook.com/HaasHofladen) sucht Hilfe für die Auspflanzung, Pflege und Ernte der Pflanzen im Gewächshaus und die Feldarbeit (Beregnung, maschinelle Kartoffelernte, Unkraut jäten in Spinat und Kräutern). Helfer arbeiten mindestens 8 Stunden täglich, an 6 Tagen in der Woche. Der Hofladen sucht Mitarbeiter, die sich vorstellen können, den ganzen Sommer mitzuarbeiten. Kontakt: Hofladenhaas@gmx.de
- 68526 Ladenburg: Hegehof (www.hegehof.de) sucht Hilfe für die Erdbeere-Ernte ab Mitte/Ende April (abhängig vom Wetter). Ein Arbeitstag hat eine Mindestdauer von 4 Stunden. Der Hegehof ist ein Aussiedlerhof und nicht an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden. Bewerbung unter: www.hegehof.de/jobs
- 68642 Bürstadt: Gemüsebau Reski (www.reski-pflanzen.de) sucht Hilfe für verschiedene Feld, Ernte und Aufbereitungsarbeiten. Los geht es mit der Rhabarberernte in den nächsten Tagen (je nach Wetter), außerdem benötigen die Jungpflanzen Pflege. Die Arbeit ist familiär in kleinen Gruppen. Ein Arbeitstag hat eine Mindestdauer von 4 Stunden und du solltest mindestens 1 Monat und mindestens 20 Stunden pro Woche arbeiten können. Über den ÖPNV ist der Hof zu erreichen Schick deine Kontaktdaten und deine möglichen Arbeitszeiten per E-Mail an: info@reski-pflanzen.de
- 68766 Hockenheim: Gemüsehof Schmitt (www.spargelhof-schmitt.de) sucht Helfer für die Ernte von Salat und Kohlrabi. 6 Tage pro Woche, 8 Stunden täglich von 01.05.2020 bis 15.10.2020. Kontakt: info@gemuesehof-schmitt.de
- 69190 Walldorf: Spargel und Straußenhof Walldorf (www.straussenhof.eu) sucht Erntehelfer für Spargel von April bis Juni 2020. Bitte melden bei Lars Krüger.