Violence against Women
@Foto: @melwasser / Unsplash

Häusliche Gewalt: EU-Modellprojekt "GUIDE4YOU"

Die Stadt Heidelberg hat im November 2019 ein Modellprojekt namens „GUIDE4YOU“ gestartet. Das Projekt wird von der Europäischen Union finanziell unterstützt. Ziel ist es, Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, nach einem Übergriff den Zugang zu Hilfe zu vereinfachen.

Die Frauen werden durch den Prozess teilweise begleitet. Hierfür sind sogenannte „Guides“ zuständig. Seit Anfang Juli 2020 arbeiten zwei Frauen als „Guides“. Eine von ihnen ist ausgebildete Trauma-Pädagogin und die andere ist Psychologin. Sie kommen ins Spiel, wenn sich die Betroffene bei bestimmten Kontaktstellen des Projektes meldet – das kann bei der Gewaltambulanz, bei der Allgemeinen Psychiatrie, bei der Interventions-Stelle für Frauen und Kinder oder bei der Polizei sein. Diese Guides dienen als persönliche Ansprechpartnerinnen und begleiten die betroffenen Frauen zu den Hilfestellen, die sie benötigen. Durch den persönlichen Kontakt können Hemmschwellen und Ängste bei den Betroffenen verringert werden.

Seit März gibt es ein Online-Fragebogen. Dieser steht in 8 Sprachen zur Verfügung: Deutsch, Englisch, Arabisch, Französisch, Russisch, Spanisch, Türkisch und Rumänisch. Der Online-Fragebogen dient dazu, um einen Einblick in die individuellen Bedürfnisse und Interessen von Frauen zu erhalten. So möchte man die Beratungs-Strukturen und die Hilfeleistungen verbessern. Ihr könnt sehr gerne den Fragebogen ausfüllen, um euch und anderen Frauen zu helfen. Die Teilnahme an der Umfrage ist freiwillig und anonym. Es kann jede Frau an der Umfrage teilnehmen, die schon einmal Erfahrung mit körperlicher und/oder sexueller Gewalt gemacht hat.

 

In Deutschland erlebt jede vierte Frau zwischen 16 und 85 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt innerhalb einer Beziehung. An jedem zweiten bis dritten Tag stirbt eine Frau an den Folgen der Gewalt. Die Dunkelziffer scheint noch höher zu sein. Seit Jahrzehnten geht die Stadt Heidelberg gegen Gewalt gegen Frauen im öffentlichen und privaten Raum vor. Jährlich werden von der Stadt Heidelberg mehr als 750.000€ für Präventions-Maßnahmen und helfende Projekte ausgegeben. Dazu gehören beispielsweise das Frauen-Nachttaxi und zahlreiche Initiativen.

Aber auch Männer machen Erfahrungen mit Gewalt. Unten findet ihr Kontakte, wo ihr Hilfe finden könnt, wenn ihr Gewalt erlebt oder Probleme mit Gewalt habt. 

 

GUIDE4YOU kooperiert mit der Gewaltambulanz des Universitätsklinikums in Heidelberg und mit der Fakultät für Angewandte Psychologie der SRH Hochschule Heidelberg. Die SRH Hochschule Heidelberg wertet die Daten des Fragebogens aus. Außerdem gehören die Klinik für Allgemeine Psychiatrie des Universitätsklinikums Heidelberg, die Interventionsstelle für Frauen sowie die Polizei zu den Kooperationspartnern.

 

Bei Fragen könnt ihr euch an die Projektleiterin Marie-Luise Löffler wenden: telefonisch unter 06221 5815520 oder via E-Mail an marie-luise.loeffler@heidelberg.de

Ebenso steht euch ihre Mitarbeiterin Jana Christ zur Verfügung: telefonisch unter 06221 5815522 oder via E-Mail an jana.christ@heidelberg.de

 

Mehr Informationen findet ihr hier.

 

 

Notkontakte

Wenn man von häuslicher Gewalt betroffen ist, gibt es unterschiedliche Wege sich Hilfe zu holen.

Hier findet ihr telefonische, persönliche und auch Online-Beratungen:

Allgemein
Polizei

Telefon 110

Rettungswagen

Telefon 112

 

Bundesweites Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

Das Hilfetelefon bietet rund um die Uhr Unterstützung – bei allen Formen von Gewalt gegen Frauen. Die Beratung ist bundesweit erreichbar, anonym, kostenlos und in 17 Sprachen möglich (Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Kurdisch, Rumänisch, Polnisch, Russisch, Albanisch, Bulgarisch, Serbisch, Vietnamesisch, Chinesisch, Farsi/Dari, Arabisch).

Telefon 08000 116016

 

Beratung in Heidelberg
Ärztlicher Bereitschaftsdienst

Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 19 – 23 Uhr, Mittwoch 13 – 23 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 8 -23 Uhr

Telefon 06221 116117

Medizinische Klinik des Universitätsklinikums, Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg

 

Kinderschutz-Zentrum Heidelberg (AWO)

Eine Beratungsstelle für alle, die mit dem Thema Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu tun haben. Hilfen bei seelischer und körperlicher Misshandlung, sexualisierter Gewalt und Vernachlässigung.

Montag bis Freitag 10 -12 Uhr und 14 – 16 Uhr

Telefon 06221 7392132

Adlerstraße 1/6, 69123 Heidelberg

E-Mail: kinderschutz-zentrum@awo-heidelberg.de

 

Frauenhaus (Frauen helfen Frauen e.V.)

Das Frauenhaus bietet Frauen und Kindern eine sichere Unterkunft, Schutz, Unterstützung und Begleitung, wenn seelische, körperliche und/oder sexualisierte Gewalt erlebt wurde. Für Kinder gibt es eine eigene Ansprechpartnerin.

Montag bis Freitag 9 – 12 Uhr

Telefon 06221 833088

Notfallnummer 06221 831282 (außerhalb der Telefonzeiten)

Postfach 102343, 69013 Heidelberg (Adresse ist anonym)

E-Mail: frauenhaus@fhf-heidelberg.de

 

Courage – Beratungsstelle für Frauen (Frauen helfen Frauen e.V.)

Die Beratungsstelle Courage bietet Beratung für Frauen, die in einer Gewalt-Beziehung oder in Trennungs- und Scheidungssituationen leben.

Montag, Dienstag, Donnerstag 9.30 – 12 Uhr, Mittwoch 14 – 17 Uhr

Telefon 06221 840740

Mannheimer Straße 226, 69123 Heidelberg

E-Mail: courage@fhf-heidelberg.de

 

Interventionsstelle für Frauen und Kinder (Frauen helfen Frauen e.V.)

Die Interventionsstelle berät Frauen und Mädchen, die akut Gewalt in ihrer Beziehung erleben und für die dringender Handlungsbedarf besteht. Außerdem behandelt diese Stelle das Thema Stalking. Es können Dolmetscherinnen bei Bedarf hinzugezogen werden. Des Weiteren berät die Interventionsstelle Mädchen und junge Frauen, deren selbstbestimmte Lebensführung durch die Familie verhindert und/oder eine Heirat gegen den Willen angedroht wird.

Montag, Dienstag, Donnerstag 9.30 – 12 Uhr, Mittwoch 14 – 17 Uhr

Telefon 06221 750135

Beratungsgespräche können auch außerhalb der Beratungsstelle stattfinden.

Mannheimer Straße 226, 69123 Heidelberg

E-Mail: info@interventionsstelle-heidelberg.de

 

Frauennotruf gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen e.V.

Der Frauennotruf unterstützt Frauen und Mädchen ab 14 Jahren bei allen Formen sexualisierter Gewalt. Hierfür gibt es Beratungen, Kriseninterventionen, Stabilisierungen und Prozessbegleitungen. Die Beratung ist kostenlos und vertraulich.

Montag, Mittwoch und Freitag 10 – 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 14 – 16 Uhr

Telefon 06221 183643

Persönliche Beratung nach telefonischer Terminvereinbarung.

Bergheimer Straße 135, 69115 Heidelberg

E-Mail: info@frauennotruf-heidelberg.de

 

Internationales Frauen- und Familienzentrum Heidelberg e.V. (IFZ)

Das IFZ stellt sozialrechtliche und psychosoziale Beratung für Migrantinnen und ihre Familien zur Verfügung.

Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 12 – 14 Uhr

Donnerstag 9 – 10 Uhr

Telefon 06221 182334

Theaterstraße 16, 69117 Heidelberg

E-Mail: info@ifz-heidelberg.de

 

Gewaltambulanz – Rechtsmedizinisches Institut (Universitätsklinikum Heidelberg)

In der Gewaltambulanz erhalten Opfer körperlicher und sexueller Gewalt eine kostenlose und rechtsmedizinische Untersuchung, gerichtsfeste Dokumentation erlittener Verletzungen und eine Sicherung von Spuren. Es besteht keine Anzeigepflicht.

Telefon 0152 54648393 (rund um die Uhr)

Voßstraße 2, Gebäude 4420, 69115 Heidelberg

 

Männernotruf – (fairmann gUG)

Der Männernotruf bietet Beratung für Männer, die sich in Gewalt befinden oder befanden.

Telefon 06221 6516767

Parkstraße 15, 69126 Heidelberg

E-Mail: info@marnnernotruf.de

 

Männerinterventionsstelle – (fairmann Gug) „gewaltfrei leben lernen“

Die Männerinterventionsstelle bietet Hilfe für Männer mit Gewaltproblemen.

Montag bis Freitag 9 – 19 Uhr

Telefon 06221 600101 oder 0179 4883084

Parkstraße 15, 69126 Heidelberg

E-Mail: info@fairmann.org 

 

Bitte nicht vergessen: Ihr seid nicht alleine! Oftmals hilft es schon, wenn man mit einer nahestehenden Person über die Situation redet. 

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