FSJ Gruppe Menschen Lachen
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Guofeng erklärt: Was ist ein Freiwilliges Soziales Jahr?

Vielleicht habt ihr gerade die Schule beendet und sucht nach einer effektiven Beschäftigung oder möchtet Praxis-Erfahrungen sammeln? Ich kann euch ein Freiwilliges Soziales Jahr empfehlen!

Was ist ein Freiwilliges Soziales Jahr?

Ein Freiwilliges Soziales Jahr, auch kurz genannt „FSJ“, ist ein sozialer Freiwilligen-Dienst in Deutschland und Österreich für Jugendliche und junge Erwachsene, die noch nicht das 27. Lebensjahr vollendet haben. Man kann etwas Gutes tun, Menschen helfen und erste Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln.

Alle, die etwas Gutes tun, anderen Menschen helfen und erste Berufs-Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln möchte, sind geeignet für ein FSJ. Außerdem dient ein FSJ als Überbrückungs-Zeit. Wenn ihr auf einen Studien – oder Praktikumsplatz wartet, könnt ihr in der Zwischenzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Man kann sich das FSJ auch als Wartesemester bzw. Praxiszeit für Ausbildungen anrechnen lassen. Beispielsweise kann die Ausbildung verkürzt werden.

Welche Voraussetzungen braucht man für ein FSJ?

Ab Vollendung der Vollschul-Pflicht, also ab 16 Jahren, darf man einen Freiwilligen-Dienst antreten. Bewerber müssen zwischen 16 und 26 Jahren sein. Für ein FSJ werden euer persönliches Interesse an kultureller Arbeit sowie die Bereitschaft, sich an eure Einsatzstelle anzupassen, benötigt. Eure Schulnoten und euer Schulabschluss spielen dabei keine Rolle. Teilweise wollen Einsatzstellen eure Zeugnisse sehen, sie sind aber nicht entscheidend für die Aufnahme.

Wie lange geht ein FSJ?

Ein Freiwilligendienst kann zwischen 6 und 12 Monaten dauern. In der Regel tritt man ein FSJ für 12 Monate an. Es beginnt entweder im April oder im September.

Was ist der Unterschied zwischen einem FÖJ, FSJ und BFD?

FÖJ steht für „Freiwilliges Ökologisches Jahr“. Hier liegt der Schwerpunkt nicht wie bei dem FSJ im sozialen Bereich, sondern im Bereich der Umwelt. Dazu gehören Einrichtungen wie zum Beispiel Naturschutz-Verbände, Bauernhöfe oder Tierpflegestationen.

Als BFD bezeichnet man ein „Bundesfreiwilligendienst“. Der Unterschied zwischen einem FÖJ/FSJ und BFD sind die Einsatzstellen. Der Träger der Einsatzstellen eines FSJ und FÖJ ist das jeweilige Land, bei einem BFD ist der Träger die Bundesrepublik Deutschland.

Ein FSJ und FÖJ kann man nur einmalig machen. Der Bundesfreiwilligendienst kann jedoch mehrfach wiederholt werden. Zudem kann das FSJ oder FÖJ im Ausland angetreten werden, der BFD gilt nur in Deutschland.

Was bekommen die Freiwilligen?

Bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr handelt es sich um eine Vollzeitbeschäftigung – auch wenn es freiwillig ist. Und ihr geht dabei nicht leer aus, denn ihr erhaltet ein monatliches „Taschengeld“ und seid sozialversichert. Die Höhe des Taschengeldes variiert je nach Unternehmen. Das macht ihr vor Ort aus. Wenn ihr euer FSJ erfolgreich absolviert habt, bekommt ihr ein Zertifikat. Auf diesem Zertifikat stehen eure Aufgaben, die ihr bei eurer Einsatzstelle getätigt habt, und die Fähigkeiten, die ihr erworben habt.  Wenn ihr besonders kreativ gewesen seid, kann beispielsweise auf eurem Zertifikat „Kreativität“ aufgelistet sein. Das kann ein Vorteil für euren späteren Arbeitgeber sein, wenn dieser über eure Fähigkeiten Bescheid weiß.

Was bringt es euch? Lernt man während dem FSJ auch andere Leute kennen, die in der gleichen Situation sind?

Während dem FSJ lernt man unglaublich viele unterschiedliche Menschen kennen. Das Besondere ist: Es werden während des Dienstes „Bildungstage“ und Seminare angeboten. Die Bildungstage kann man sich aussuchen. Sie geben euch die Möglichkeit, andere Einsatzfelder anzuschauen und euch in diversen Bereichen weiterzubilden. Es gibt eine große Auswahl an Bildungstagen.

Auch während den Seminaren hat man die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Man ist eine Woche lang mit allen FSJlern desselben Bereiches unterwegs. Die Freiwilligen werden „FSJler“ genannt. In dieser Zeit lernt man viele neue Menschen kennen und manchmal auch welche, die in derselben Situation sind wie ihr selbst!

Für die Fahrt- und Unterhaltkosten kommen eure Einsatzstelle und der Träger auf.

Muss man während einem FSJ ganz normal im Betrieb mitarbeiten oder hat man besondere Aufgaben?

Je nach Einsatzstelle können die Aufgaben variieren. Allerdings wird man als ein weiteres Team-Mitglied angesehen und nach so einer langen Zeit fühlt man sich auch wie ein Teil des Teams. Man arbeitet ganz normal im Betrieb an den Aufgaben, die man vom Unternehmen erhält oder man kann seine eigenen Ideen mitbringen. Wer super kreativ ist, kann auch etwas Eigenes gestalten und das Team unterstützen!

Muss man während dem FSJ in die Berufsschule oder Prüfungen ablegen?

Nein, man arbeitet nur im Unternehmen. Manchmal finden Workshops oder Seminare außerhalb des Unternehmens statt, an denen man teilnimmt. Es müssen keine Prüfungen abgelegt werden. Ihr werdet nicht abgefragt, ihr müsst Präsentationen halten und ihr bekommt keine Noten.

Hat man mit einem FSJ gute Chancen für einen Ausbildungsplatz oder einen Studienplatz danach?

Wie oben erwähnt, werden nach dem FSJ Punkte angerechnet. Diese können vorteilhaft sein, wenn ihr euch für eine Uni oder Hochschule bewerbt, um die Wartezeit zu verkürzen. Wenn ihr mit anderen Bewerbern auf gleicher Höhe seid und nun entschieden werden muss, wer den letzten Platz erhält, könnt ihr mit einem FSJ in der Tasche im Vorteil sein. 

Auch bei Ausbildungs-Unternehmen kommen Freiwillige Soziale Jahre gut an. Durch das FSJ habt ihr schon Praxis-Erfahrungen in einem bestimmten Bereichs sammeln können. Bei manchen Ausbildungs-Unternehmen ist eine Praxis-Zeit als Voraussetzung erforderlich. Viele müssen deshalb zunächst Praktika absolvieren. Ihr könnt die Praktika durch euer FSJ ersetzen und euch direkt bewerben.

Ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen. Falls ihr noch weitere Fragen zum Freiwilligen Sozialen Jahr habt, dann schaut gerne hier vorbei.

 

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